Seit 2017 ist es auf Mallorca illegal, das eigene Haus bzw. die Wohnung in Privatbesitz an Touristen zu vermieten. Dies hat mehrere Gründe. Beispielsweise zahlen die Vermieter keine Steuern auf die Einkünfte. Zudem sollte durch diese Regelung die Tourismuswirtschaft geschützt werden. Folgen hatte das Verbot bislang nur in einer Hinsicht: Es hat sich ein gigantischer Schwarzmarkt für illegale Vermietungen gebildet. Bislang waren vor allem Palma und der Playa de Palma die zentralen Orte für entsprechende Aktivitäten. Recherchen von „Diario de Mallorca“ zeigen allerdings, dass sich auch Peguera langsam zu einer der „Hauptstädte“ der Insel für illegale Vermietungen entwickelt.
Peguera zeigt die konkreten Probleme illegaler Vermietungen auf
Neben den Einnahmenverluste der öffentlichen Hand und dem Schaden für die Wirtschaft kann die illegale Vermietung auch sehr negative Konsequenzen für die Touristen und die Region haben. Dies zeigt Peguera eindrucksvoll. Hier wird gerne mit Überbelegung vermietet. In einem Fall recherchierte die Quelle eine Quote von fast 100 Prozent. Zwölf Betten standen zur Verfügung, aber 20 wurden an Touristen abgegeben. Acht Touristen standen also auf einmal ohne Unterkunft dar. In einem anderen Fall verwandelte der Vermieter seine Nachbarschaft gegen deren Willen in eine Partyzone. Er stellte Stockbetten bei sich auf, die speziell für „Partymacher“ gedacht waren – mit den zu erwartenden Folgen.
Die Kriminalität beschränkt sich zudem nicht nur auf den Verstoß gegen das Vermietungsverbot. Teilweise kassieren die Anbieter die Touristensteuer gleich selbst. Andere schreiben (nicht selten auf Spanisch), dass die Vermietung nicht zu touristischen Zwecken erfolgen darf. Die Schuld für den Verstoß wird so auf die Mieter abgewälzt. Zudem haben sich gigantische Netzwerke mit Vermittlern gebildet, um die illegalen Angebote an die Interessenten zu bringen. Einige dieser „Makler“ bieten mehr als hundert Häuser und Wohnungen an – angeblich ihre eigenen. Die Kontrolleure kommen laut eigener Aussage nicht gegen die Flut der Offerten an. Es seien einfach zu viele.