In Palma ist bis Ende Juli eine besondere Ausstellung für interessierte Kulturfreunde zu sehen. Die Berliner Galerie Esther Schipper wird in der Residenz des Bourgeois Marti Marquès Marquès Werke von 24 Künstlern zeigen. Die Ausstellung trägt den Titel „En la casa de Marquès“ bzw. „Im Hause des Markgrafen“. Er spielt damit direkt darauf an, dass sich die Kunstwerke im Stadtpalast der Hauptstadt Mallorcas befinden, in der früher eben dieser Adlige residierte. Inzwischen ist das Objekt ein Museum, das auch ausreichenden Raum für Sonderausstellungen bietet. Dies war der Ansatzpunkt für die Galerie aus Deutschland.
Über die Ausstellung
Gezeigt werden mehr als 50 Arbeiten. Darunter befinden sich nicht nur Gemälde, sondern auch Fotografien, Installationen, Werke aus Papier sowie Skulpturen. Bei der Auswahl der Kunstobjekte hätten die Verantwortlichen vor allem daran gedacht, welche Arbeiten „die interessantesten Dialoge mit den Räumen führen würden, in denen sie zu sehen sind“, führt Violant Porcel aus, der die Ausstellungskonzeption oblag.
Die Werke werden dabei unterschiedlich prominent platziert. Einige der Objekte sind auffällig, andere wurden subtil integriert und sollen vor allem die einzigartige Architektur des Palastes unterstreichen, der aus dem 14. Jahrhundert stammt und durch zahlreiche Renovierungen eine ganze Reihe unterschiedlicher Kunststile vereint. Die Galerie hat hierfür extra einige Arbeiten mit nach Mallorca gebracht, die bislang noch nie ausgestellt wurden.
So entstand die Idee für die Ausstellung
Die Berliner Galerie musste pandemiebedingt für vier Monate ihre Pforten schließen. In dieser Zeit hätten die Verantwortlichen „über frische neue Ausstellungsformate nachgedacht“, berichtet Porcel. Da das Haus schon lange bewusst auch das spanische Publikum ansprechen möchte und Mallorca ein traditioneller Anzugspunkt für deutsche sowie internationale Kunstliebhaber ist, habe die Idee schnell Gestalt angenommen. Der Stadtpalast Palmas wurde als Ausstellungsort schnell zum Favoriten, da er selbst ein riesiges Exponat ist. Die Arbeiten der deutschen Galerie ermöglichen es zudem, nur selten geöffnete Bereiche des Bauwerks zu sehen – beispielsweise die Privatresidenz. Der letzte Ausstellungstag ist der 31. Juli.