Wer in diesen Tagen die MA-1 von Palma in Richtung Peguera nimmt, wird auf einen eigentümlichen Bau stoßen. Zeitweilig befindet sich in der Mitte der Straße eine Mauer in einer Höhe eines Meters. Der Inselrat ließ sich die Fahrbahntrennung mehr als eine satte Million Euro kosten – aber wozu eigentlich? Die Behörden berichten, dass die Mauer dem Lärmschutz dient. Die Anwohner können das nicht glauben.
Bewohner: Mauer hat den Lärm verschlimmert
Im Gespräch mit der „Mallorca Zeitung“ berichten Anwohner, dass die Mauer auf der Autobahn nach Peguera den Lärm verschlimmert habe, da sie in der Mitte der Straße stehe. Der Schall der Fahrbahn werde so reflektiert und auf die Häuser geworfen. Die Mauer sei zudem deutlich zu klein, um wirklich effektiv als Lärmschutz dienen zu können. Sie sei außerdem aus Stein gemauert und ohne jede Schalldämmung errichtet worden. Sie könne deshalb unmöglich zu dem Zweck des Lärmschutzes gebaut worden sein – oder es handele sich um Geldverschwendung.
Behörden wehren sich
Die Behörden wehren sich gegen diesen Vorwurf. Man habe einen drei Phasen umfassenden Plan für den Lärmschutz und befinde sich derzeit erst im ersten Abschnitt. Die Mauer erhalte noch einen Aufsatz, der den Schall absorbieren soll. Zudem würden weitere Lärmschutzelemente dazu kommen – wann genau, wollte die Behörde jedoch nicht sagen. Diese schließt mit dem Satz, dass es „erwiesen ist“, dass eine Mauer in der Mitte der Fahrbahn den Lärm reduziere. Laut Quelle sehen dies jedoch namentlich ungenannte Experten aus Deutschland anders. Ohne Wände an den Fahrbahnstreifen bringe die Mauer „wahrscheinlich nichts.“ Das Geheimnis um den Bau ist also gelüftet – richtig befriedigend ist die Antwort aber zumindest derzeit noch nicht.